Home
Artist
Live
Pictures
Nashville Star 2
Countrylive 2002
Countrylive 2003
Stars und Freunde
Bob auf Tour
MP3s / Videos
Funaddicts
Contact
American Section
Japanese Section
 


<-Zurück / Weiter ->

Tag 8

Ich werde durch Maschinengewehrsalven geweckt!  Das habe ich auch noch nicht erlebt. Saddam Hussein wurde gefasst und die Soldaten gegenüber auf der Army Base feuern Freudenschüsse ab. Auf allen Kanälen wird berichtet. Und alle Politiker fordern die Todesstrafe. Kein Wunder, denn hier sind nächstes Jahr Wahlen. Alle Taxifahrer, mit denen ich gesprochen habe, sagen einen Sieg für Bush voraus und in vier Jahren sei dann Hillary Clinton an der Reihe. Wir werden sehen. Übrigens sind wir hier im tiefsten Bible Belt und die Menschen tief religiös. Ich habe öfters erlebt, dass man mir auf eine normale Frage als Antwort aus der Bibel zitiert hat. Kirchen gibt es an jeder Ecke und zwar von allen christlichen Konfessionen. Im Fernsehen habe ich hier drei Bibelkanäle und zwei Kanäle nur mit Gospelmusik und Christian Pop. Sogar beim Casting sangen viele Leute "Christian Country", sehr speziell. 
Kurz vor eins komme ich in der Mall an und sehe zum ersten mal alle Finalisten. Es sind 14 von ursprünglich 160 und die Auswahl ist wirklich wieder erstaunlich. Einige Talente, die ich ganz vorne gesehen habe, sind wie schon in Atlanta nicht weiter gekommen. Anessa ist dabei, sie hat bei der letzten Staffel hier gewonnen und es zu den Regionals geschafft. Sie erzählt mir, wie es dort zugeht. Die Nashville Star Band probt mit den Teilnehmern zwei Songs ein und die Jury sowie die Fernsehzuschauer wählen hier die endgültigen Finalisten aus, die in die Villa an der Music Row einziehen. 
Es ist Sonntag nachmittag und die Mall ist brechend voll von Weihnachtseinkäufern, Fans, Familienangehörigen und den Mitarbeitern von USA Network, CMT und NBC. Ich bin heute als Dritter dran, und diesmal singe ich nicht wie im Atlanta-Finale "Brokenheartsville" sondern wieder "Who´s Your Daddy". Ich bedanke mich nochmal bei der Jury, dass ich soweit gekommen bin. In der OK Opry aufzutreten war wirklich ein Höhepunkt. Auch wenn ich es heute nicht schaffen sollte, die Meilen haben sich gelohnt. Dann noch Becky´s Song. Auch hier dürfen in der Finalrunde die Juroren Fragen stellen, einige Teilnehmer werden auch noch mal weggeschickt, um später mit einem anderen Titel zu zeigen, was in ihnen steckt. Mich hatte es besonders schlimm erwischt. Vor mir hatte schon jemand "Independence Day" gesungen und die patriotische Stimmung angeheizt. Saddam ist gefasst, wir sind auf dem richtigen Weg. Nun fragt mich doch die Jurysprecherin, was ich davon halte, dass die Deutschen sich nicht mit Truppen im Irak beteiligt haben. Was soll ich denn da im Fernsehen antworten? Da kann man eigentlich nur ins Fetttnäpfchen treten. Doch ich hatte die rettende Idee. Statt überhaupt was zu sagen, singe ich den Refrain von "Where Were You When the World Stopped Turning" von Alan Jackson: "I´m just a singer of simple songs, I´m not a real political man. I watch CNN and I´m not sure I can tell you the difference in Iraq and Iran. But I know Jesus and I talk to God..." Situation entschärft, die Leute klatschen und ich darf von der Bühne. 
Nachdem alle Teilnehmer gesungen haben, berät sich die Jury rund 50 Minuten. Wir müssen wieder auf die Bühne, Pressefotos, Sponsorenbilder und dann wird das Ergebnis verkündet: Die Gewinner des Oklahoma-Finales sind Keista Thompson und Waylon Henley. Mit Keista habe ich mich heute länger unterhalten, nettes Girl, das mit ihrer Familie angereist ist. Waylon habe ich nur flüchtig kennengelernt. Aber er überzeugt durch seinen Witz, den Charme eines echten Rednecks und eine druckvolle, sonore Stimme. Tja, hier ist erstmal Schluß für mich. Ich verabschiede mich von den anderen und dem TV-Team und hoffe auf eine Wild Card. Dann geht es ins Hotel, Koffer packen und realisieren, was in dieser kurzer Zeit alles passiert ist.

to be continued...

<-Zurück / Weiter ->

 
Top